Edward Kienholz
Edward Kienholz (* 23. Oktober 1927 in Fairfield, Washington; † 10. Juni 1994 Hope, Idaho) war ein amerikanischer Objekt- und Konzeptkünstler. Er gilt als einer der führenden neodadaistischen Künstler, die den Schritt vom dadaistischen Environment zur Objektmontage vollzogen haben.
In den 1950er Jahren begann Kienholz, der nie eine Kunstakademie besuchte und daher weitgehend Autodidakt war, sein künstlerisches Schaffen mit Holzreliefs, er ging nach und nach zur Dreidimensionalität über.
Seine Materialien sind objets trouvés, in seinem Fall kann man sie aber auch objets cherchés nennen, da er gezielt auf Trödelmärkten nach Gegenständen für seine Kunst suchte. Wichtig war für ihn, seine Environments mithilfe von Lack oder Farbe zu einer Einheit zu verbinden. Effekte wie zum Beispiel Licht oder Geräusche spielen ebenfalls eine große Rolle in seinen Kunstwerken. Im Unterschied zu anderen Künstlern der Pop Art griff Kienholz immer wieder gesellschaftskritische Themen wie Rassendiskriminierung, Gewalt, Unterdrückung der Frau und den Vietnamkrieg in seinen Werken auf.
Er spielte in seinen Werken auf die Themen Geburtenregelung, Chancengleichheit und Diskriminierung, Oberflächlichkeit und Doppelmoral der Bürger, aber auch auf den verschwenderischen Leichtsinn in der amerikanischen Gesellschaft an und sprach Tabuthemen wie Vergewaltigung, Kriegsfolgen, ältere, kranke und behinderte Menschen, die von der Gesellschaft allein gelassen werden, an. Beispielhaft sei das große raumfüllende Tableau „Das tragbare Kriegerdenkmal“ (im Original: "Portable War Memorial") von 1968 genannt. Hier setzte er die nationalen Ikonen Kate Smith, Uncle Sam und die Soldatengruppe des United States Marine Corps War Memorial in Arlington in einen Kontext von Propagandamaschinerie und Konsumgesellschaft. Festzuhalten ist hierbei, dass Kienholz mehr ein Moralist als ein Gesellschaftskritiker ist. – Er wertet nicht, er zeigt!
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