Als nazarenische Kunst wird eine romantisch-religiöse Kunstrichtung bezeichnet,
die deutsche Künstler zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wien und Rom
begründeten. Vertreter dieser Stilrichtung, die Nazarener, standen überwiegend
dem Katholizismus nahe und nicht wenige konvertierten zu ihm. Hintergrund ihres
Aufbruchs waren die gesellschaftspolitischen Umbrüche der napoleonischen Ära und
im repressiven Metternichschen System, welche sich in der Kunst und der Lehre an
den Kunstakademien niederschlugen. Das Ziel der Nazarener war die Erneuerung der
Kunst im Geiste des Christentums, wobei ihnen alte italienische und deutsche
Meister als Vorbilder dienten. Sie beeinflussten die Kunst der gesamten
Romantik.
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Tobende Wasserfälle und scharfkantige Berge, liebliche Almen und unberührte
Wälder: Joseph Anton Koch (1769-1839) ist als Maler beeindruckender Landschaften
berühmt. Wenig bekannt ist dagegen, dass auch das religiöse Sujet in seinem Werk
- insbesondere in seinen Zeichnungen - eine herausragende Rolle spielt. Neben
Kochs religiöser Kunst stehen in diesem Katalog seine Auseinandersetzung mit
altitalienischer Kunst, die Entwicklung lebensbegleitender Themen sowie die
Verbindung zu den Nazarenern im Mittelpunkt.
Johann Baptist Schraudolph, die Nazarener und die Speyerer Domfresken
Der romanische Dom zu Speyer wurde zwischen 1846 und 1853 durch den
spätnazarener Maler Johann Baptist Schraudolph vollständig ausgemalt. Nach
anfänglicher Begeisterung erfuhr die Innenraumgestaltung bald heftige Kritik.
Die Kunst der Nazarener wurde als religiöser Kitsch gebrandmarkt. In vielen
Fällen wurden ihre Werke aus Kirchen entfernt, so auch in Speyer in den 1950er
Jahren. Heute ist die Aufmerksamkeit für die Malerei des 19. Jh.s wieder
erwacht. Die Autoren dieses Bandes, allesamt ausgewiesene Spezialisten,
untersuchen Entstehungsbedingungen und Rezeption der Fresken. Ihre Neubewertung
der Nazarener Malerei lässt die Ausmalung des Kaiserdoms in neuem Licht
erscheinen.
Einfach himmlisch! Die Malerin Marie Ellenrieder 1791-1863
Die Konstanzerin Marie Ellenrieder (1791–1863) zählt zu den bedeutendsten
Malerinnen des 19. Jahrhunderts. Selbstbewusst und erfolgreich schlug sie einen
für ihre Zeit ungewöhnlichen Lebensweg ein: Nach Anfängen als Miniaturmalerin
wurde sie 1813 als erste Frau zum Studium an der Münchner Kunstakademie
zugelassen. Innerhalb kurzer Zeit avancierte sie zu einer gefragten
Portraitistin. Ihre ausdrucksstarken Bildnisse von Bürgerlichen und Adligen, von
Männern, Frauen und Kindern faszinieren durch die Frische der Auffassung und
ihre psychologische Durchdringung. Auch im Genre der religiösen Kunst leistete
Marie Ellenrieder Pionierarbeit: Ihre Altarbilder für die Kirche in
Ichenheim/Ortenau von 1822 sind die ersten einer deutschen Künstlerin für eine
katholische Kirche. Eine Italienreise 1822–1824 brachte Marie Ellenrieder in
Kontakt mit dem in Rom wirkenden deutschen Künstlerkreis der Nazarener. In deren
Schaffen und Lebensstil fand die Malerin verwirklicht, wonach sie selbst
strebte: Die Verbindung von Leben, Glauben und Kunst. 1827 verlieh der Badische
Kunstverein Marie Ellenrieder als erster Frau die Goldene Medaille für Kunst und
Wissenschaft; 1829 ernannte sie Großherzog Ludwig zur badischen Hofmalerin. Hoch
verehrt starb die Künstlerin 1863 in Konstanz.
Die Eroberung der Wand: Nazarener-Fresken im Blick der Gegenwart
Die spektakulären Fresken von Johann von Schraudolph im Speyer Dom sind das
letzte eindringliche Zeugnis einer vergangenen Epoche: Als einzige Wandmalereien
im Stil der Nazarener überstanden sie den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs.
Nach 50 Jahren im Verborgenen sind die überwältigenden Eindrücke der „Zwölf
Apostel“ heute wieder erfahrbar. Facettenreich und innovativ greifen zudem zwölf
zeitgenössische Künstlerinnen – Sonja Alhäuser, Fides Becker, Ariane Epars,
Martina Klein, Zilla Leutenegger, Christiane Löhr, Franziska Nast, Johanna
Reich, Karin Sander, Swoon, Dorothee von Windheim und Heike Weber – die
Vorbilder auf. Mit Videoarbeiten, Fresken aus Seife und Silikon,
Architekturgemälden unter anderen eindrucksvollen Werken wird der Begriff
Wandmalerei neu definiert.
Friedrich Overbeck und die Bildkonzepte des 19. Jahrhunderts (Studien Zur
Christlichen Kunst)
Der Nazarener Friedrich Overbeck (1789-1869) galt zu Lebzeiten als
bedeutendster Erneuerer der religiösen Malerei. Mit großer Konsequenz ist er in
Rom seinem Lebensentwurf zum christlichen Maler gefolgt. Untersucht werden seine
wichtigsten Werke und in den Kontext der europäischen Romantik gestellt.
Im Folgenden finden Sie einige Werke von des Nazarener Künstlerbund.
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