Leben mit Picasso
"Keine Frau verläßt einen Mann wie mich", glaubte
Pablo Picasso, in den fünfziger Jahren wohl der berühmteste und reichste
Maler, zu wissen. Dennoch faßte Françoise Gilot 1953 den Entschluß, sich von
dem ruhelosen Genie zu trennen.
Zehn Jahre zuvor hatte sie Picasso
in Paris kennengelernt. Nach ihren ersten Besuchen in seinem Atelier in der
Rue des Grands Augustin im Frühjahr 1943 beginnt Picasso die künstlerische
Arbeit der damals 21jährigen Malerin aufmerksam zu beobachten und fängt an,
sie in seine Kreise einzuführen. Als seine Begleiterin lernt Françoise Gilot
die in Paris lebende amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein, die
Surrealisten Paul Eluard, Michel Leiris, Guillaume Apollinaire und André
Breton kennen. Er stellte sie den Künstlern Georges Braque, Henri Matisse
und Alberto Giacometti vor. Die Gespräche kreisen um Literatur und Kunst, um
die Politik der Kommunistischen Partei, der Picasso 1944 beigetreten war,
und um die Situation am Kunstmarkt. In ihren Erinnerungen an diese Jahre,
die sie ab 1947 hauptsächlich an der Cote d´Azur verbrachten, dokumentiert
die Malerin die Unterhaltungen zum Teil wortgetreu.
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