Die Künstlergruppe der Nabis wurde in den Jahren 1888/1889 von einer
rebellischen Gruppe junger Kunststudenten der Académie Julian in Paris gegründet
und bestand bis 1905. Ihr Vorsteher, Paul Sérusier, gehörte dem Kreis um Paul
Gauguin an und entstammte der Schule von Pont-Aven. Die Künstlergruppe wird dem
Post-Impressionismus zugerechnet.
Die ihr angeschlossenen Künstler wurden durch die Vielfalt ihrer verwendeten
Medien bekannt. Neben Malerei und Bildhauerei arbeiteten sie auch mit
Drucktechniken, Posterdesign, Buchillustrationen, Textilien, Möbeln und
Bühnenbildern. Ferner waren sie als Illustratoren auf dem Gebiet der grafischen
Kunst einflussreich. Einige der Nabis wurden vom japanischen Farbholzschnitt
beeinflusst.
Ähnlich wie im zeitgenössischen Art nouveau legten einige der Nabis die Betonung
auf das Design. Beide Gruppierungen waren durch einige ihrer Vertreter auch mit
dem Symbolismus verbunden. Ihre künstlerischen Ziele publizierte die
Künstlergruppe vor allem in der Zeitschrift La Revue blanche.
Der Name Nabi leitet sich von dem hebräischen Wort für Prophet ab, den Begriff
prägte Henri Cazalis.[1]
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Paris Intense: Die Nabis von Bonnard bis Vallottonn
Die Nabis Wegbereiter der Moderne. In Paris formierte sich 1888 die
Künstlergruppe der Nabis, der Propheten, wie sie sich selbst scherzhaft nannten.
Zu ihren Mitgliedern zählten Pierre Bonnard, Édouard Vuillard, Félix Vallotton
und Aristide Maillol. Auf der Suche nach neuen, »echten« Ausdrucksformen
gestalteten sie intime Interieurs, Bühnenbilder, Theaterplakate, Zeitschriften,
Bücher, Möbel oder Kunsthandwerk. Kunst und Leben sollten einander durchdringen,
so die Maxime der jungen Maler, die das Leben auf den Boulevards und hinter den
Türen der Boudoirs in atmosphärisch dichten Bildern festhielten. Dem Vorbild
Paul Gauguins folgend, komponierten sie Bilder aus dichten, stark konturierten
Farbflächen, die sie durch dunkle Striche strukturierten. Die Textur der
Oberfläche wurde selbst zum Protagonisten. Meisterwerke aus der Neuen Pinakothek
und der Staatlichen Graphischen Sammlung München zeigen die Nabis als
Wegbereiter der Moderne zu Zeiten der Belle Époque.
Pierre Bonnard war der führende Kopf einer Gruppe postimpressionistischer
Künstler, die sich selbst ""die Nabis"" nannten, ausgehend vom hebräischen Wort
für ""Prophet"". Unter dem Einfluss von Odilon Redon, Puvis de Chavannes,
zeitgenössischer Symbolik und japanischer Holzdruckkunst revolutionisierten
Bonnard, Vuillard, Vallotton und Denis, um nur die bekanntesten zu nennen, den
Geist des Kunsthandwerks zu einer Zeit des Höhepunkts der französischen Malerei.
Auch wenn die zunehmende Individualisierung ihrer Werke die Einheit der Gruppe
bedrohte, waren die Nabis doch in erster Linie eine Gemeinschaft enger Freunde.
Die in diesem Buch präsentierten Kunstwerke reichen von Bonnards Arglosigkeit,
Vuillards dekorative und mysteriösen Bildern, bis hin zu Denis' weichem
Schmachten und Vallottons beinahe bitterer Grobheit - sie alle lassen uns
eintauchen in eine Fülle künstlerischer Brillanz.
Es gibt Künstler, die einen nicht loslassen, die unablässig irritieren und
faszinieren. Dies trifft auch auf Félix Vallotton zu, den grossen Schweizer
Maler und Grafiker zu Beginn der Moderne, der erst seit Kurzem breitere
Anerkennung geniesst. Einer, der die Bedeutung seines Werkes früh erkannte, ist
der Zürcher Kunsthistoriker Rudolf Koella. Nachdem er Vallotton bereits seine
Dissertation gewidmet hatte, organisierte er immer wieder Ausstellungen,
arbeitete mit an einem Film über ihn und widmete ihm zahlreiche kunstkritische
Artikel. Diese liegen nun in Buchform vor. Sie behandeln bestimmte
Schaffensgebiete wie den Holzschnitt, das Interieur oder die Landschaft,
befassen sich mit Problemen der kunstgeschichtlichen Einordnung oder
interpretieren einzelne Bilder. In einem Essay erörtert Koella schliesslich, was
sich in den vergangenen 40 Jahren an unserem Verhältnis zu Vallotton verändert
hat, sowohl hinsichtlich seiner kunsthistorischen Einschätzung als auch seiner
Position auf dem Kunstmarkt.
Verzauberte Zeit: Cézanne, van Gogh, Bonnard, Manguin: Meisterwerke aus der
Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler
In den Jahren 1906 bis 1936 schuf das Schweizer Ehepaar Arthur und Hedy
Hahnloser-Bühler eine einzigartige Sammlung moderner französischer Kunst, die
bis heute einen legendären Ruf genießt. Der Schweizer Maler Félix Vallotton
führte Arthur und Hedy Hahnloser in Paris in die Kreise der Gruppe der Nabis
ein, wo sie Freundschaft mit Pierre Bonnard, Edouard Vuillard, Aristide Maillol
und Henri Matisse schlossen. Dank des regen Austauschs mit den Künstlern konnten
sie die neuesten und besonders innovativen Werke erstehen. Es gelang ihnen
darüber hinaus, ihre Sammlung um die Spitzenwerke der großen Vorläufer der
Moderne zu ergänzen, darunter Namen wie Paul Cézanne, Vincent van Gogh und
Edouard Manet. Die Ausstellung führt über 200 Gemälde, Skulpturen und Arbeiten
auf Papier der historischen Sammlung wieder zusammen und lässt das ehemalige
Wohnhaus des Ehepaares, die Villa Flora in Winterthur, als einen
unvergleichlichen Ort der Kunst, der Künstler und ihrer Sammler lebendig werden.
Verzauberte Zeit präsentiert eine der schönsten privaten Kunstsammlungen des
frühen 20. Jahrhunderts, die nun erstmalig in Deutschland zu sehen sein wird.
Die Publikation widmet sich retrospektiv Pierre Bonnard (1867-1947), einem
der faszinierendsten Maler der Moderne. Als hervorragender Kolorist verfolgte er
das Ziel, sämtliche Sinneseindrücke durch Farbe auszudrücken. Seine bevorzugten
Sujets fand er in seinem persönlichen Umfeld, wobei seine Häuser in der
Normandie und an der Côte d'Azur eine besondere Rolle spielten; in ihnen fand er
die Konstellationen und Anregungen, die er für seine Farbkompositionen
benötigte. Der Katalog zeigt ein veritables "Maison imaginaire de Bonnard" und
präsentiert seine bevorzugten Themen, denen er sein Leben lang treu blieb. Mit
rund 60 Gemälden, aus internationalen Museen und Privatsammlungen, mit den
berühmten Szenen von Badenden, Ansichten aus seinem Garten, Alltagsdarstellungen
sowie dem bunten Treiben auf den Pariser Strassen, gibt er eine neue Übersicht
über Bonnards Werk und künstlerische Entwicklung.
Vuillard gehört zusammen mit Bonnard, Félix Vallotton, Maurice Denis,
Ker-Xavier Rous sel zu den Gründern und prägenden Figuren der Künstlergruppe der
Nabis. In ihrem Kontext hat sich sein Werk charakteristisch entwickelt; hier
gingen wesentliche Wirkungen von ihm aus. Die Ausstellung im Kunst museum
Winterthur fokussiert deswegen auf die Jahre 1893-1910, in denen sich Vuillards
Bildauffassung heraus kristallisierte und der Kontakt unter den
Künstlerkollegen, namentlich zu Vallotton, am intensivsten war. Es sind
insgesamt sechs Themenkreise und Entwicklungsstufen, die dabei veranschaulicht
werden sollen: Zunächst die atmosphärisch dichten Intérieurs mit Mutter und
Schwester aus den 1890er Jahren. Als Gegen stück zu diesen dramatisch
inszenierten Darstellungen folgen die Fa milien szenen aus der Jahrhundertwende,
in denen Vuillards kleine Nichte Annette im Zentrum steht. Mit dem Akt entdeckte
Vuillard nach 1900 ein neues Thema, das auch in den Werken seiner Freunde Pierre
Bonnard und Félix Vallotton seinen Niederschlag fand.
Im Vergleich der
Werke der drei Künstler lassen sich thematische Nähe und unterschiedliche
Ausdrucksweisen verfolgen. Um diese Zeit malte Vuillard auch seine ersten
Landschaften, erst in der Umgebung von Paris, dann bei Vallotton am Genfer See,
weswegen die Aus stellung und der Katalog entsprechende Werke beider Künstler
vorstellen wird. Landschaftliche Motive zeigen auch die während der Sommer auf
enthalte in der Bretagne gemalten Bilder von 1908/09, in denen Vuillard eine
neue, summarische Malweise im größeren Format präsentiert. Die Folge der
Intérieurs mit der am Tisch sitzenden Mutter, die von 1898 bis 1910 reicht,
erlaubt es schließlich, den Wandel in Vuillards Bildauffassung anhand seines
wichtigsten Modells eindrücklich zu erleben. Der Katalog füllt ein seit lange
bestehendes Desiderat in der Kunstliteratur zur klassischen Moderne. Er enthält
zudem die auf Deutsch bislang unpublizierte Korrespondenz mit Vallotton. Mit 140
farbigen Abbildungen
Im Folgenden finden Sie einige Werke von der Künstlergruppe Nabis.
Möchten Sie eines der Bilder der Künstlervereinigung Nabis
vergrößern oder bestellen, dann klicken Sie auf den Link unterhalb der
Abbildung.
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