Carl Andre
Carl Andre (* 16. September 1935, in Quincy, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Bildhauer des Minimalismus.
Andre ist einer der bedeutenden Vertreter des Minimalismus. Von den Künstlern seiner Zeit schätzte er besonders Frank Stella, mit dem er 1958/59 zusammenarbeitete, und vor allem Constantin Brâncu?i, mit dessen Skulptur Endlose Säule er sich lange und intensiv auseinandergesetzt hat. Brâncu?i wird von manchen Kunsthistorikern als Vorläufer der Minimal-Art angesehen, während Andres erste Skulptur-Arbeit, die neun geschichteten Pyramiden, als erste minimalistische Arbeit überhaupt eingeordnet wird. Andres frühe Arbeiten kreisen um das Problem eines Schnitt in den Raum, und in Brâncu?is Arbeit sieht er verwandte Tendenzen. In den folgenden Arbeiten konzentrierte er sich auf raumgreifende Anordnungen von Linien, Reliefs oder Flächen aus verschiedenen Materialien, wie unbearbeitetem Holz, Holzbohlen, Ziegelsteinen, Granitblöcken, Kreidestücken oder flachen Stahl- und Kupferplatten, die gelegentlich in angrenzende Räume übergreifen.
Seit Mitte der 1960er Jahre konzentrierte sich Andre auf extrem flache Skulpturen: Felder, die aus quadratischen oder rechteckigen Platten aus verschiedenen Materialien, wie Kupfer, Blei, Aluminium, Stahl usw. bestehen, die Kante an Kante gelegt sind, die daher keine Schatten werfen und die vom Betrachter betreten werden können. Die sinnliche Wahrnehmung des Betrachters, der das Feld betritt, die unterschiedlichen Materialien unter seinen Füßen spürt, die unterschiedlichen Klänge und Töne beim Betreten der verschiedenen Platten hört und der die Veränderungen des Lichts auf den Materialien durch seinen eigenen Schatten sehen kann, wird in Andres Skulpturen gefordert. Andre nennt seine Skulpturen roads, Straßen und zones, Zonen oder Gebiete, d.h., das sowohl der Raum um das Kunstwerk und über dem Kunstwerk Teil desselben ist, dem der Betrachter nicht in der Distanz, frontal, gegenübersteht, sondern dass er sich im Raum des Kunstwerks selbst befindet, das er von innen mit allen Sinnen wahrnimmt.
Konstante in den Arbeiten Andres ist neben der Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Raumes seine Aufmerksamkeit und Sensibilität für die verschiedenen Materialien, zum Beispiel für rohes, wenig bearbeitetes Holz. Eine weitere Konstante in seiner künstlerischen Arbeit ist das Spiel mit der Sprache und den Wörtern.
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